UROLOGIE FÜR FRAUEN

Etwa 30% sind Patientinnen

Beim Urologen denkt man erstmal an den Männerarzt. Geschlechterübergreifend beschäftigt sich die Urologie aber ganz allgemein mit dem Harnwegsystem und den beteiligten Organen. Wenn es beim Wasserlassen schmerzt, dann wird der vermeintliche Männerarzt auch bei Frauen zur Hilfe gezogen. Vier von fünf Patienten mit Blasenentzündung sind Frauen. Aber auch Inkontinenz, Nierensteine oder Tumore an Blase oder Niere kommen sowohl bei Männern als auch bei Frauen vor. Etwa ein Drittel der Patienten beim Urologen sind weiblich.

Behandlung/Prophylaxe bei Harnwegsinfekten

Es gibt unterschiedliche Arten von Nieren- und Harnwegsentzündungen. Der Urologe führt dazu eingehende Gespräche mit der Patientin und wählt die notwendigen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden aus. Oft können Naturheilverfahren angewandt werden – bei fortgeschrittenen bakteriellen Infektionen behandelt man mit Antibiotika. Bei häufig wiederkehrenden Entzündungen erfolgt eine intensive Beratung über vorbeugende Maßnahmen. Im Bedarfsfall wird hier eine Langzeittherapie angeboten, um das Wiederauftreten der Entzündung zu verhindern.

Therapie der Harninkontinenz

Harninkontinenz, besser bekannt als Blasenschwäche, ist das Unvermögen, zur passenden Zeit und an einem geeigneten Ort, die Blase zu entleeren. Der Urinverlust kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein; von einigen Tropfen bis zu permanentem Harnverlust, ohne die Möglichkeit auch nur geringe Mengen Harn halten zu können. Da diese Inkontinenzform oft auf einer Schwäche der Beckenbodenmuskulatur und des umgebenden Bindegewebes beruht, ist insbesondere bei leichten Fällen eine professionell angeleitete Beckenbodengymnastik bei regelmäßiger Anwendung hilfreich. Bei stärkeren bis schwerwiegenden Inkontinenzen werden geeignete Medikamente verschrieben. Je nach Schweregrad gibt es auch die Option eines operativen Eingriffs, um die Symptome zu beseitigen oder zu lindern.

Vorsorge gegen Harnsteinbildung

Harnsteine sind Ablagerungen, die sich in der Niere aus Kristallen bilden. Ursachen für die Entstehung liegen meist bei falscher Ernährung, zu geringen Trinkmengen, Übergewicht, Stoffwechselstörungen und Harnwegsentzündungen. Die allgemeine Vorbeugung besteht aus reichlicher Flüssigkeitszufuhr, ausgewogener ballaststoffreicher Ernährung sowie körperlicher Bewegung.

Wegen der hohen Rate des Wiederauftretens eines Harnsteines sind neben der regelmäßigen Nachsorge des Urologen ebenfalls individuelle Vorbeugungsmaßnahmen wichtig. Eine Ernährungsanpassung kann die Wahrscheinlichkeit erheblich senken. Ihr Urologe berät und unterstützt Sie bei der Erstellung eines
Ernährungsplans.

Wozu weitere Vorsorgemaßnahmen?

Urologische Erkrankungen bei der Frau können lange Zeit unbemerkt verlaufen. Die fachurologische Vorsorge für Frauen dient der Früherkennung von Krebserkrankungen des Harntraktes, Nierenfunktionsstörungen oder Nieren- bzw. Blasensteinen. Mit einer urologischen Vorsorgeuntersuchung erkennen Sie Ihren Gesundheitszustand und können so rechtzeitig Veränderungen entgegenwirken.

Ablauf der Vorsorgeuntersuchungen

Durch spezielle Urinuntersuchungen kann der Urologe Veränderungen der Harnorgane erkennen. Zusätzlich wird eine Ultraschalluntersuchung der Nieren und der Harnblase durchgeführt. Bei den genannten Vorsorgeuntersuchungen handelt es sich um schmerzfreie Maßnahmen zur Früherkennung von Krankheiten.